Bohnenkraut (Satureja hortensis L.)
Bohnenkraut ist im östlichen Mittelmeerraum heimisch. Bereits die alten Römer schätzten das Bohnenkraut und bauten es an. Durch Benediktinermönche gelangt das Bohnenkraut auch bis nach Deutschland. Ab dem 9. Jahrhundert findet es so den Eingang vom Klostergarten in die Hausgärten und späteren Bauerngärten. In Deutschland bezeichnet man das Bohnenkraut lange Zeit als Pfefferkraut, da es pfeffrig im Geschmack ist und als Pfefferersatz galt. Auch für seine angeblich stark aphrodisierende Wirkung ist es bekannt. Wie der Name aber schon sagt, wird es eher hauptsächlich zum Verfeinern und Würzen von Bohnengerichten verwendet.
Bohnenkraut der Gattung Satureja gehört zu den Lippenblütlern und umfasst ca. 40 Arten, von denen nur etwa 12 in Europa verbreitet sind. Die wichtigste Art, die auch als großflächige Kultur angebaut wird, ist Satureja hortensis L. (Sommer- oder auch Gartenbohnenkraut). Es dient sowohl der Gewürzproduktion, für die pharmazeutische Industrie (Herstellung von ätherischen Ölen) als auch als Futtermittelzusatzstoff oder Nahrungsergänzungsmittel. Weitere Synonyme für Bohnenkraut sind Käsekraut, Satrei, Saturei, Wein- oder Wurstkraut, Suppenkräutel, Kölle, Aalkraut, Bauernkräutchen, Busaeble, Schmecket oder Summer savory (engl.) und Sarriette (frz.)
Bohnenkraut wirkt nachweislich positiv auf die Verdauungsorgane (gegen Blähungen, Durchfall und Appetitlosigkeit sowie magenstärkend), ist nervenberuhigend und hilft auch bei Husten oder Erkältungen der Atemwege. Dazu verwendet man oft Tees. Dagegen sind frische Blätter des Bohnenkrautes lindernd bei Insektenstichen. Weiterhin ist das ätherische Öl des Bohnenkrauts antimikrobiell und wirkt gegen ein breites Spektrum von Bakterien und kann deshalb in der Lebensmittelindustrie als natürliches Konservierungsmittel verwendet werden. Auch in der Futtermittelindustrie ist es ein guter Ersatz für die antibiotischen Leistungsförderer, die verboten sind.
Bohnenkraut als Kraut in der Küche würzt vor allem Speisen wie Bohnen-, Linsen- und Erbsengerichte, Kartoffel- und Gemüsesuppen, Salate, Gurken, Saucen, Pilz-, Fisch- und Fleischgerichte, aber auch Geflügel- und Kaninchenspeisen. Es zeichnet sich durch einen pfeffrigen, beißend würzigen, scharfen bis etwas bitteren Geschmack aus.